Geht das nicht schneller? Scholz will K.I. bei Asylverfahren

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foto: Markus Schreiber | ASSOCIATED PRESS

Weil Bürokratie ja bisher so reibungslos und effizient in Deutschland funktioniert, die Digitalisierung unsere Ämter durchdrungen hat und K.I., wie der mittelalterliche Senf, bei jedem auch nur milde technischem Thema hinzugefügt wird, soll künstliche Intelligenz jetzt Asylanträge schneller bearbeiten.

Natürlich wird alles „schnell und mit großer Qualität“ ablaufen, wie Scholz versichert. Laut dpa sprach Scholz von "Routineentscheidungen", die "schnell und trotzdem mit großer Qualität" getroffen werden könnten. Erinnert mich an Code Reviews in denen mit einem "lgtm" (looks good to me) potentiell schädliche Änderungen schnell abgefrühstückt werden.

Und klar, mehr Geld für Digitalisierung wird auch gleich locker gemacht. Kann man sich da vielleicht mal freuen? Nee, die Behören sollen die K.I. nämlich selbst entwickeln. Aber einen Moment bitte, liebe hochmotivierte Amtsschimmel! Asylverfahren sind „hochrisikant“, und natürlich müssen die KI-Systeme alle Grundrechte schützen. Transparenz, Risikomanagement und menschliche Aufsicht sind dabei Pflicht: "Es muss sichergestellt sein, dass die KI-Systeme die Grundrechte der betroffenen Personen schützen", so Scholz.

Klingt nach einem bürokratischen Meisterwerk – was könnte da schon schiefgehen? Vielleicht, dass die menschlichen Schicksale hinter den Anträgen zu Datensätzen degradiert werden? Aber keine Sorge, das wird sicher alles super laufen. Schließlich hat die Bürokratie noch nie versagt.

Quelle: heise.de