Innovatives Kundenerlebnis: Malware ab Provider

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foto: korea telekom

Der südkoreanische Netzbetreiber KT hat es geschafft, die Welt des Kundenservice auf ein neues Niveau zu heben, indem er 600.000 seiner treuen Kunden mit Malware infiziert hat. Wer waren die bösen Hacker? Nun, Korea Telekom selbst. Das Ziel war dabei natürlich nicht, die Privatsphäre der Nutzer zu wahren oder deren Daten zu schützen, sondern den BitTorrent-Datenverkehr im eigenen Netzwerk zu stören um es zu entlasten.

Aber warum das Ganze? Weil die Kunden es doch tatsächlich gewagt haben, Dienste zu nutzen, die auf BitTorrent basieren, um ihre Daten zu speichern. Diese Webhard genannten Dienste beziehen sich auf eine spezielle Art von Online-Speicherdienst, der hauptsächlich in Südkorea populär ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Cloud-Speichern, die Daten in zentralisierten Rechenzentren ablegen, basiert Webhard auf dem BitTorrent-Protokoll. Dies bedeutet, dass Dateien über ein Netzwerk aus vielen privaten Rechnern verteilt und gespeichert werden. Diese Methode ist oft kostengünstiger und ermöglicht bequemen Zugriff, kann aber für Netzbetreiber erheblichen Datenverkehr verursachen.

Da dachte sich KT, dass diese Webhard-Dienste einfach zu effizient und billig für die Kunden sind, was natürlich ein No-Go für ist, da hoher Traffic ja viel zu teuer wird. Die logische Konsequenz? Natürlich, die Computer der eigenen Kunden mit Malware zu verseuchen. In einer brillanten und völlig ethischen Strategie haben sie darum eine eigene kleine Hacker-Abteilung eingerichtet, die nicht nur Malware entwickelt und verteilt, sondern auch gleich die Daten der Nutzer in Echtzeit abgehört hat. Man könnte fast meinen, sie hätten ihre Inspiration aus dem Gesetzesentwurf zur Chatkontrolle gewonnen.

Zum Glück hat die Polizei von Gyeonggi-do diesen „innovativen“ Ansatz durch eine Razzia in KT-Niederlassungen aufgedeckt. So eine Firmenpolitik gehört schließlich belohnt – mit einer gründlichen Untersuchung und vermutlich ein paar Klagen.

Puh, in Deutschland fallen Internetanbieter noch zum Glück nur durch das Anbieten von Holzleitungen und ständigen Internetausfällen auf.

Quelle: Winfuture