Microsoft AI-Chef erklärt das Internet zum Selbstbedienungsladen für Datenplünderer

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Mustafa Suleyman, der neue CEO von Microsoft AI, scheint die Ansicht zu vertreten, dass das Internet ein Selbstbedienungsladen ist, mit dessen Daten er Microsoft's K.I. füttern kann, wie er Bock hat.

Breiter bekannt geworden ist Suleyman 2017 durch einen Datenskandal, der seine Gesundheits-App Streams betraf. Das hat ihm vermutlich viel Einfluss gekostet, woduruch er 2019 seinen Posten im Google-Labor für Künstliche Intelligenz räumen durfte.

Auf dem Aspen Ideas Festival verkündete er jetzt, dass das World Wide Web seit den 1990ern durch einen "sozialen Vertrag" quasi zur Freeware erklärt wurde, womit jeder alles umsonst runterladen und verwenden kann. (Z.B. Windows 11 hust, hust)

Natürlich erntete er dafür reichlich Kritik. Seine einzige Ausnahme? Websites, die ausdrücklich sagten: "Hey, geh weg!" – aber selbst das sei eine "Grauzone". Er behauptete, dass alle schon immer die Daten gesammelt hätten. Fair Use? Für ihn anscheinend eher ein Codewort für "Nehmt, was ihr kriegen könnt", als eine rechtlich fundierte Erklärung.

Die US-Medien und Juristen rieben sich verwundert die Augen. Fair Use ist schließlich ein juristisches Konzept, kein vager sozialer Vertrag aber das möchte Suleyman jetzt von einem Gericht klären lassen. Währenddessen werden die Inhalte im Netz von KI-Unternehmen wie Heuschrecken abgegrast.

Wenn das Internet wirklich Freeware ist, dann nur in Suleymans Träumen – oder vielleicht in der Wunschvorstellung eines Unternehmens, das sich nie darum geschert hat, woher seine Trainingsdaten kommen. Schließlich ist es viel einfacher, sich auf einen "sozialen Vertrag" zu berufen, den niemand unterschrieben hat, als sich mit den lästigen Details von Urheberrechtsgesetzen auseinanderzusetzen.

Quellen: heise.de |FAZ auf archive.is